Im „Rheinischen Fußballgipfel” sprach Thomas Kessler, Sportdirektor des 1. FC Köln, offen über die jüngsten Entwicklungen am Geißbockheim. Er zeigte sich sehr zufrieden mit den getätigten Transfers, betonte die Notwendigkeit von “frischem Blut” und beleuchtete die finanzielle Strategie des Vereins. Zudem ging er auf die besondere Euphorie in Köln, die Bedeutung der Derbys und die persönlichen Herausforderungen als Verantwortlicher ein.
Transfers und Finanzen
Kessler ist überzeugt von der Qualität der Sommertransfers. “Wir mussten der Mannschaft einfach frisches Blut herbeiführen”, erklärte er. Er betonte, dass die Verantwortlichen viel getan hätten, um die Qualität des Kaders zu maximieren. Dabei gab er zu, dass nicht jeder Spieler, der den Verein verließ, unbedingt gehen sollte. Doch die Einnahmen aus den Verkäufen seien entscheidend für die Weiterentwicklung des Kaders gewesen.
In diesem Zusammenhang hob Kessler die Bedeutung von Ron-Robert Zieler hervor, der als Neuzugang eine Führungsrolle einnehmen soll. Zieler sei so wichtig, dass er womöglich deshalb zum Vize-Kapitän ernannt wurde.
Euphorie um Said El Mala und die Verantwortung beim FC
Ein besonderes Augenmerk legte Kessler auf den jungen Said El Mala. Die Aufmerksamkeit, die der Spieler erhalte, sei keine Überraschung, könne aber auch eine Belastung darstellen. “Es macht wahrscheinlich etwas mit Said”, so Kessler. Trotzdem habe der Verein großes Vertrauen in den Spieler. El Mala müsse jedoch noch einige Schritte machen und habe noch einen weiten Weg vor sich, bevor ein möglicher Abgang überhaupt Thema sei – zuletzt hatte man ein Angebot über 15 Mio. Euro aus Brighton abgelehnt. Eine Ausstiegsklausel gebe es nicht. Die Verantwortlichen wollen gut mit ihm arbeiten, um ihn weiterzuentwickeln.
Die Euphorie im Umfeld des Effzeh ist allgegenwärtig. Kessler schilderte scherzhaft, wie sehr die Arbeit beim FC auch sein Privatleben beeinflusst. So seien “FC-Jahre wie Hundejahre” und selbst seine Kinder würden sich für die gelbe Karte ihres Vaters schämen. Dies verdeutliche die enorme Verantwortung, die jeder im Verein trage.
Derbys und sportliche Ziele
Die Derbys gegen Borussia Mönchengladbach sind für Thomas Kessler etwas ganz Besonderes. Er berichtete scherzhaft, dass er eine bessere Karriere gehabt hätte, wenn er nur gegen Gladbach gespielt hätte. “Das sind tolle Traditionen”, betonte Kessler. Die Derbys seien es, die die Bundesliga ausmachten. Auch die Rückkehr in die 1. Liga und die damit verbundenen Traditionsduelle und Nachbarschaftsduelle seien für Fans und Verein sehr erfreulich.
Das Saisonziel formulierte Kessler klar: “Klar Klassenerhalt, trotzdem maximal ambitioniert!” Er betonte, dass alle im Verein einen guten Job machen müssten. Das primäre Ziel sei, “gut daran zu tun, an JETZT zu denken und nicht an später.” Jeder Einzelne, einschließlich Kessler, mache Fehler, aber man müsse daraus lernen. Der Weg sei, Schritt für Schritt den 1. FC Köln in der Bundesliga zu etablieren. Kessler lobte dabei ausdrücklich die Leidenschaft und das Engagement des Trainerteams und der Mitarbeiter am Geißbockheim.




